NwT-Exkursion der Klassenstufe 10 an das Institut für Medizintechnik der Universität Stuttgart (6.10.23)
Deborah aus der ehemaligen 10a berichtet:
Am Donnerstag, dem 23.03.23, ist der NwT-Kurs bestehend aus den Klassen 10a und 10b morgens zusammen in die Uni Stuttgart gefahren, genauer gesagt ins Institut für biomedizinische Technik (BMT). Begleitet wurden wir von Frau Prautzsch, Herrn Böhm und Herrn Eschbach. Wir sind dort nett von Professor Cattaneo empfangen worden und sind zuerst in einen Raum gegangen, der vorübergehend ein Besprechungssaal war, da das ganze Institut gerade umgebaut wird. Es gab eine Einführung, in der uns erklärt wurde, was genau biomedizinische Technik eigentlich ist und woran am Institut geforscht wird. Hinterher gab es eine kurze Pause, in der wir vom Institut Brezeln und Getränke spendiert bekamen. Die Atmosphäre war während der ganzen Einführung und Pause entspannt und wir konnten viele Fragen stellen, auf die auch immer eingegangen wurde. Mit schon vielen Informationen und sehr gespannt auf das, was noch kommen sollte, wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt. Jede dieser Gruppen wurde zu einer anderen Station mit unterschiedlichem Schwerpunkt gebracht.
Bei der ersten Station ging es um Gehirnfunktion, Herzschlag und Töne im Zusammenhang mit Schwingungen. Wir durften drei verschiedene Versuche machen und haben hinterher gemeinsam nach der Erklärung für unsere Beobachtungen gesucht. Bei einem Versuch wurde eine Stimmgabel auf dem Kopf einer Person angeschlagen. Der Versuch ist sehr nützlich, um herauszufinden, ob beide Ohren einer Person noch gleich gut funktionieren oder nicht. Die Ergebnisse bei den einzelnen Versuchspersonen fielen teilweise sehr unterschiedlich aus. Beim nächsten Versuch wurde ein Freiwilliger mit Sensoren an Schläfen und Stirn ausgestattet und musste dann einen Text vorlesen. Die anderen konnten auf dem Bildschirm die Aktivität verschiedener Hirnareale und die Bewegung der Augen verfolgen. Der dritte Versuch wurde von einem Erwachsenen durchgeführt und dabei konnten wir den Herzschlag bei Ruhe und Anstrengung verfolgen. Mit einigen Tipps sind wir am Ende auch alle auf die richtigen Erklärungen gekommen und konnten die Phänomene biologisch und physikalisch korrekt erklären.
An der zweiten Station stand ein kleines Röntgengerät bereit. Wir haben zuerst den Aufbau erklärt bekommen und dann ein Röntgenbild von einer Walnuss gemacht (Bild II). Danach haben wir gemeinsam die Unterschiede zwischen CT und Röntgen erarbeitet und einige Skizzen beschriftet. Zum Schluss haben wir auch noch ein CT-Bild von der Nuss gemacht und konnten langsam sehen, wie das Bild entstanden ist. Nach und nach konnten wir immer mehr vom Inneren der Nuss sehen und als das CT fertig war, sah das Bild ein bisschen so aus wie ein Gehirn. Am Ende bekamen wir noch die wichtigsten Informationen als Handout und durften ein menschliches CT-Bild beschriften. Nach zwei Stationen gab es eine Mittagspause, in der sich alle Gruppen wieder getroffen haben und jeder sein mitgebrachtes Mittagessen gegessen hat. Mit der Stärkung konnten wir zu den restlichen beiden Stationen aufbrechen.
Die nächste Station war die Simulation einer Prozedur, bei der ein Thrombus aus einem Hirngefäß entfernt wird (Bilder III.1 bis III.3), den wir entfernen sollten. Mithilfe von Schläuchen (Katheter) und Drähten, die teilweise weniger als ein Millimeter dick sind, einem extra dafür vorgesehenen kleinem Gitter und etwas Hilfe haben es am Ende alle Gruppen hinbekommen, unseren „Patienten“ zu befreien, auch wenn er im echten Leben möglicherweise einige kleine Gefäßverletzungen dabei erlitten hätte.
Das Gitter, welches wir verwendet haben, um den Thrombus zu entfernen, durften wir danach versuchen, selber zu machen. Das Knifflige bei der Sache war aber, dass der Draht dafür sehr fein und die Vorlage auch sehr klein war. Mit Lupe und Anleitung war es immer noch sehr kompliziert. Sogar die Studierenden der Medizintechnik brauchen nach Training für einen Zentimeter Gitterlänge etwa um die drei Stunden.
Die letzte und vierte Station war auch nochmal ziemlich spannend. Es ging um Pflanzengewebe, die in der Humanmedizin eingesetzt werden sollen (Bild IV.1). Zuerst wurden uns präparierte Teile von einer Wasserpflanze gegeben (Bilder IV.2 – IV.3). Wir durften sie mikroskopieren und anfassen. Wir haben uns die Entwicklung von diesen großen Teilen zu kleinen, einzelnen Zellen angeschaut und dabei durften wir die ganze Zeit die Handschuhe nicht ausziehen und allgemein mussten wir sehr vorsichtig sein, damit das sterile Material nicht kontaminiert wird. Dann sind wir noch in einen Dunkelraum um fluoreszierende Zellen zu mikroskopieren. Uns wurde zuvor gesagt, dass diese Zellkulturen sehr teuer sind, aber trotzdem wurden für uns zwei Zellkulturen vorbereitet, was wir sehr zu schätzen wussten. Das Leuchten der Zellen war unter dem Mikroskop sehr gut zu sehen.
Zum Abschluss sind wir nochmal alle gemeinsam in den Besprechungsraum und alle Fragen, die zu diesen informativen Tag noch offen waren, wurden beantwortet. Wir haben nicht nur viel über Biomedizinische Technik, sondern auch allgemein über das Institut gelernt.
Vielen Dank an alle, die uns an den Stationen betreut haben, uns so gut aufgenommen haben und einen großen Dank an das Institut für die Möglichkeit, so einen informativen und spannenden Tag erleben zu dürfen.
Text: Deborah / Bilder: BÖM