
Ainara (8a) und Anna (8d) führten am 19.03. ein Briefing aller gewählten Klassen-Umweltmangerinnen und Manager in der Aula durch. Im Fokus standen neben dem richtigen Lüften und Heizen auch die Mülltrennung und das Ausschalten der elektronischen Geräte. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden noch Fragen stellen und sich austauschen.
- ein Gastbeitrag von Luise Kühn (Abitur 2024)
Seit dem 22. Januar 2025 habe ich das Privileg, bei Barefoot Conservation in Indonesien zu sein. Diese vier Wochen haben mich nicht nur tief beeindruckt, sondern auch mein Bewusstsein für die drängenden Umweltprobleme geschärft, die unsere Ozeane betreffen. Besonders der Plastikmüll, der die Strände und das Meer verschmutzt, hat mich zum Nachdenken gebracht und bewegt.
Die bezaubernde Schönheit von Raja Ampat
Raja Ampat, ein Archipel in Indonesien, ist bekannt für seine atemberaubende Schönheit. Kristallklares Wasser, farbenfrohe Korallenriffe und eine beeindruckende Artenvielfalt machen diese Region zu einem wahren Paradies auf Erden. Die unberührten Strände und die malerischen Landschaften bieten eine Kulisse, die man sich nur schwer vorstellen kann, wenn man sie nicht selbst gesehen hat. Die einzigartige Flora und Fauna, die sowohl an Land als auch unter Wasser zu finden ist, macht Raja Ampat zu einem der wertvollsten Naturreservate der Welt. Doch dieser idyllische Ort wird zunehmend von Plastikmüll bedroht. Jedes Mal, wenn wir die Strände säubern, wird uns die Dringlichkeit dieses Problems bewusst. Es ist erschütternd zu sehen, wie die Schönheit von Raja Ampat durch den Müll beeinträchtigt wird, der sowohl von lokalen als auch von internationalen Quellen stammt.
Die Bedrohung durch Plastikmüll
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1.351 kg (1,4 Tonnen!) Müll von den Stränden von Arborek gesammelt und entfernt. Diese immense Menge umfasst über 4.400 hartplastische Gegenstände, 3.773 Einweg-Plastikbecher, 3.673 Plastikverpackungen und 2.069 Plastikflaschen - neben vielen anderen Gegenständen. Plastikverpackungen und hartplastische Gegenstände machten jeweils 18% des gesamten Mülls aus. Hartplastik bestand meist aus Flaschendeckeln, Feuerzeugen und Treibstoffbehältern. Besonders beunruhigend ist die Menge an Einweg-Plastikbechern, die wir regelmäßig bei den Strandreinigungen fanden. Diese Becher sind billig und eine beliebte Möglichkeit, gekühltes Wasser zu trinken, auch bei den Gemeinschaften in Raja Ampat.
Unsere täglichen Beachcleans
Jede Woche führen wir etwa zwei Beachcleans durch, um den Müll an den Stränden zu beseitigen. Die Menge des gesammelten Plastiks variiert von Tag zu Tag, je nach Wetterbedingungen und Gezeiten. In meiner ersten Woche hier fanden wir bei einem Beach Clean Up über 95 kg Müll – eine schockierende Menge, die mich tief berührt hat. Seitdem sammeln wir jede Woche mindestens zweimal etwa 60 kg Müll ein. Doch manchmal wird so viel Müll an die Strände gespült, dass wir auch Notfall-Beachcleans durchführen müssen. Diese Notfalleinsätze zeigen, wie ernst die Lage ist und wie dringend gehandelt werden muss. Die unendliche Menge an Plastik, die wir sammeln, verdeutlicht die ernste Bedrohung, der unsere Ozeane ausgesetzt sind. Es ist kaum vorstellbar, wie viele Tiere und Pflanzen unter den Auswirkungen dieser Verschmutzung leiden. Meeresschildkröten verwechseln Plastikbeutel mit Quallen, ihre bevorzugte Nahrung, und ersticken daran. Fische und andere Meeresbewohner nehmen Mikroplastikpartikel auf, die in ihren Mägen verbleiben und ihnen Schaden zufügen.
Die Dringlichkeit von nachhaltigen Alternativen
Die Schönheit von Raja Ampat steht in krassem Gegensatz zu den Problemen, die durch Plastikmüll verursacht werden. Die verschmutzten Strände und die Gefahr für die Meeresbewohner machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe, haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, nachhaltige Alternativen zu fördern und das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von Plastik zu schärfen. Plastikverschmutzung ist eine globale Krise, die nicht nur die Meeresbewohner, sondern auch die menschlichen Gemeinschaften direkt betrifft. Die Abhängigkeit von Einwegplastik und die mangelnde Entsorgungsinfrastruktur in vielen Teilen der Welt tragen zu diesem Problem bei. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Gewohnheiten ändern und umweltfreundlichere Alternativen suchen.
Ein Aufruf zum Handeln
Ich hoffe, dass dieser Artikel euch inspiriert, ebenfalls aktiv zu werden und euren Beitrag zum Schutz unserer Meere zu leisten. Jeder kleine Schritt zählt – sei es durch die Reduzierung von Einwegplastik, das Recycling oder die Teilnahme an Strandreinigungsaktionen. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und die Schönheit von Orten wie Raja Ampat bewahren. Die Zeit bei Barefoot Conservation hat mir gezeigt, wie wertvoll und fragil unsere Natur ist. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass zukünftige Generationen diese unberührte Schönheit ebenfalls genießen können. Es liegt an uns, Maßnahmen zu ergreifen und unseren Planeten zu schützen, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder die Wunder der Natur erleben können. Die unberührten Strände von Raja Ampat, die farbenfrohen Korallenriffe und die reiche Artenvielfalt verdienen es, geschützt zu werden. Lasst uns die Schönheit dieses Ortes bewahren und dafür kämpfen, dass Plastikmüll nicht länger die Meere verschmutzt. Gemeinsam können wir einen positiven Wandel herbeiführen und eine nachhaltige Zukunft schaffen.
Eschbach-Gymnasium aus Stuttgart-Freiberg zu Gast am MPG
Nach mehrmaligen Verschiebungen aus organisatorischen Gründen fand am vergangenen Montag endlich das langersehnte Treffen der beiden Umweltschulen und deren AGs in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums statt.
Zum Ankommen gab es frische Brezeln, Butter bzw. Margarine, selbstgemachte Marmelade von Roman, frisch gepresster Apfelsaft von Susanne, Kakaopulver von Paulina und weitere Bio-Leckereien, bei denen beide Gruppen bereits an den Stehtischen ins Gespräch kamen.
Begrüßt wurden die Anwesenden zunächst von Herrn Müller, der es sich natürlich nicht nehmen ließ, eine Analogie zum Fußball herzustellen. Er verwies ferner auf die Wichtigkeit eines solchen Treffens gerade im Hinblick auf die zunehmenden globalen Herausforderungen des Klimawandels bzw. zunehmender Umweltproblematiken und ermutigte die junge Generation, sich für Lösungen einzusetzen. Die beiden Schülersprecher Jakob und Jakob rekurrierten auf die Aktualität der Umweltthematik in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Politik und bedankten sich für die gelungene Organisation der Veranstaltung.Fatima und Ahmed führten im Anschluss als „Icebreaker“ ein Kennenlernspiel durch, bei dem sich zunächst nach Herzenslust aus einem Glas veganer Bio-Fruchtgummis bedient werden durfte. Allerdings wussten die Teilnehmenden nicht, dass pro gezogener Süßigkeit ein persönlicher Fakt preisgegeben werden musste, was einige sichtbar in Verlegenheit brachte, aber sehr viel Spaß machte.
Danach ging es zunächst buchstäblich hoch hinaus. Auf der Sonnenterrasse der Sternwarte verschafften sich die Gäste einen Überblick über das Schulgelände und die Umgebung. Es folgte ein Abstecher zum Pavillon, in dessen Innenhof eines der MPG-Umweltprojekte im laufenden Schuljahr stattfindet.
Zurück in der Aula startete dann ein Mini-Workshop, für den sich Susanne und Maria verantwortlich zeigten. Die Teilnehmenden konnten Futterglocken aus Ton für die Vögel im Winter farblich gestalten, was viele nutzten, um sich kreativ auszutoben. Die Ergebnisse sprechen für sich…
Nun stand der erste von zwei Brainstorming-Slots auf dem Programm, bei dem sich die Schüler:innen aus beiden Schulen bezüglich stattgefundener Aktionen und Projekte austauschten und Ideen für die künftige Zusammenarbeit entwickelten.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa, für das Frau Kalus und Frau Soylu eigens früher zum Dienst antraten, folgte der zweite Teil, der mit einer Abschlusspräsentation der einzelnen Arbeitsgruppen endete. Bei der anschließenden Verabschiedung stand schnell fest, dass es weitere Treffen geben wird – sei es online oder in Präsenz, um die Kooperation zu vertiefen und in Kontakt zu bleiben.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die diese Veranstaltung ermöglicht bzw. unterstützt haben, namentlich bei den beiden Schulleitern Herrn Müller und Herrn Brust, der Umweltschulen-Koordinatorin Frau Hinger, den Schülersprechern Jakob Kleine und Jakob Wengeler, Phil Bauermeister und der Film-AG, Herrn und Frau Kalus, Frau Soylu, Herrn Liebe, Frau Mädche, Herrn Perino und der Sparkassen-Umweltstiftung.


MPG erreicht 90 von 100 Punkten im EinSpar-Projekt


VGT | 05.12.2023