FACHBEREICH – CHEMIE
Schülerlabor
Warum werden im Herbst die Blätter an den Bäumen braun?
Warum ist Cola schlecht für den Knochenaufbau?
Diesen und weiteren Fragen aus dem Alltag durften mittlerweile schon viele Schülerinnen und Schüler der vierstündigen MPG-Chemiekurse im Schülerlabor-Chemie nachgehen. In den Räumen des Forschungszentrums Karlsruhe haben sie einen ganzen Vormittag Zeit, aktuelle Trenn- und Analysemethode, wie z.B. die Gaschromatographie, kennen zu lernen. Dabei steht das selbstständige praktische Arbeiten in den modernen Labors und an den Analysegeräten im Vordergrund.
Nach einem einführenden Vortrag geht es direkt ans Werk: Es werden die frisch gepflückte Blätter von Essigbaum, Ahorn und Hasel zerstoßen und deren Blattfarbstoffe herausgelöst. Bei der anschließenden Säulenchromatographie werden die einzelnen Farbstoffe aufgetrennt und man sieht, dass Blätter nicht nur grüne sondern auch meist gelbe, rote und braune Farbstoffe enthalten, die dann im Herbst sichtbar sind. Besonders beeindruckend ist, wenn man unter UV-Licht noch weitere „leuchtende“ Farbstoffe entdeckt.
Im zweiten Teil können die Teilnehmer die Atmosphäre eines zeitgemäßen Labors erleben. An Analysegeräten, die mittels Computersteuerung und – Auswertung präzise Messergebnisse liefern, wurde ermittelt, ob und wie viel technischer Alkohol (Methanol) in einem handelsüblichen Schnaps zu finden ist. Beruhigend – bei keinem Produkt wurde der Grenzwert überschritten. Erstaunlich aber ist, dass Steinobst bei der Vergärung dieses giftige Nebenprodukt freisetzt. Die Grenzwerte sind also durchaus sinnvoll.
In einem zweiten Versuch wird Cola im Ionenchromatographen untersucht. Und siehe da - der Phosphorsäuregehalt ist beachtlich. Nicht umsonst müssen auf jeder Speisekarte Speisen mit Phosphatzusatz ausgewiesen werden. Wie dieser allerdings unseren Knochenaufbau beeinflusst, darüber lässt sich trefflich streiten. Die Schülerinnen und Schüler dürfen immer einen arbeitsreichen und diskussionsfreudigen Vormittag erleben, an dem sie viel Neues entdecken.
Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Dr. Julia Ehlermann, die uns nicht nur regelmäßig kompetent in die Arbeit im Analyselabor einführt, sondern auch immer wieder durch aktuelle Informationen aus verschiedenen Forschungsbereichen unsere Diskussionen bereichert.
Frank Hönig